schlüpfen

schlüpfen
schlüpfen:
Mhd. slüpfen, slupfen, ahd. slupfen »durch eine Öffnung kriechen oder gleiten« ist eine nur dt. Intensivbildung zu dem altgerm. starken Verb nhd. schliefen (mhd. sliefen, ahd. sliofan, got. sliupan, niederl. sluipen, aengl. slūpan), das weidmännisch für das Hineinkriechen des Hundes in den Fuchs- oder Dachsbau gebraucht wird.
Zum gleichen Verb gehören die Substantivbildung mhd. sluft (vgl. Schlucht) und das Veranlassungswort mhd., ahd. sloufen »schlüpfen machen«, das nhd. in Schleife und Schlaufe fortlebt. Zu dieser Wortgruppe stellt sich außerhalb des Germ. nur lat. lubricus »schlüpfrig, gleitend, glatt«. Zugrunde liegt die vielfach erweiterte idg. Wurzel *sleu- »gleiten; schlüpfen«, zu der auch die Wortgruppen um Schlauch (eigentlich »Schlupfhülse«) und schlau (eigentlich »schleichend«) gehören. – Abl.: Schlüpfer »Damen-, Kinderunterhose« (20. Jh.; älter nhd. Schlupfer bedeutete »Muff«). Zus.: Schlupfloch »Versteck«, auch »Loch zum Durchschlüpfen« (mhd. slupfloch); Schlupfwespe (18. Jh.); Schlupfwinkel »Versteck« (16. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Schlüpfen — Schlüpfen, im Oberd. schlupfen, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte seyn. Es ist das Intensivum von schliefen, und ist statt desselben auch im Hochdeutschen üblich, setzet aber wegen der intensiven Form eine engere Öffnung, mehr windende… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schlüpfen — eines Drohns der Westlichen Honigbiene aus seiner Zelle in der Bienenwabe Schlüpfen ist die selbstständige Befreiung zum Beispiel eines Vogels oder eines Reptils aus einem Ei. Auch bei Insekten, die sich nach der Metamorphose aus der …   Deutsch Wikipedia

  • Schlupfen — ist der Name folgender Orte: Schlupfen (Bad Waldsee), Ortsteil von Bad Waldsee im Landkreis Ravensburg Schlupfen (Fronreute), Ortsteil von Fronreute im Landkreis Ravensburg Schlupfen ist weiterhin: ein Name für die Kriechen Pflaume …   Deutsch Wikipedia

  • schlüpfen — Vsw std. (8. Jh.), mhd. slüpfen, slupfen, ahd. inslupfen Stammwort. Mit Intensivgemination zu schliefen. Nomen instrumenti: Schlüpfer. deutsch s. schliefen …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • schlüpfen — V. (Mittelstufe) sich geschickt, gleitend durch eine schmale Öffnung irgendwohin bewegen Beispiele: Sie schlüpfte unbemerkt aus dem Haus. Er ist durch das Loch in der Hecke geschlüpft …   Extremes Deutsch

  • schlüpfen — schlụ̈p·fen; schlüpfte, ist geschlüpft; [Vi] 1 irgendwohin schlüpfen sich leise, schnell und gewandt irgendwohin bewegen: aus einem Versteck schlüpfen; heimlich durch die Tür schlüpfen 2 <ein Vogel, ein Insekt> schlüpft ein Vogel oder ein… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • schlüpfen — ausrutschen; ausgleiten * * * schlüp|fen [ ʃlʏpf̮n̩] <itr.; ist: 1. sich schnell und geschmeidig [durch eine enge Öffnung, einen engen Raum] hindurchbewegen: sie schlüpfte durch den Spalt der Tür; das Wiesel ist durch den Maschendrahtzaun… …   Universal-Lexikon

  • schlüpfen — 1. sich durchschlängeln, durchschlüpfen, gleiten, hineinschlüpfen, kriechen, sich schlängeln; (ugs.): witschen; (südd., österr., schweiz. ugs.): schliefen. 2. ablegen, anlegen, anziehen, ausziehen, hineinschlüpfen, überstreifen, überwerfen,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • schlupfen — [schlubbffà] schlüpfen (...schlupf in dei Hosn nei und hau ab!) …   Bayrische Wörterbuch von Rupert Frank

  • schlupfen — schlụp|fen (süddeutsch, österreichisch), häufiger schlụ̈p|fen …   Die deutsche Rechtschreibung

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